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Methodensammlung zu den Mädchenrechten

Liebe Caravelles, Ranger und Leiter*innen,
files/pfadfinderinnen/Media/Infopool/Praevention/aktionslogo.png herzlich willkommen auf unserer Methodensammlung zu den Mädchenrechten. Viele Pfadfinder*innen haben auf dem Bundeslager 2012 Mädchenrechte entwickelt und Zartbitter e.V. hat daraus ein Bild gestaltet. Auf diesem Bild findet ihr verschiedene Situationen, wie sie vielleicht in eurem Sommerlager oder in der Gruppenstunde manchmal vorkommen. Fahrt mit der Maus über das Bild und ihr entdeckt, dass manche Situationen hervorgehoben werden. Klickt darauf und ihr bekommt einen passenden Methodenvorschlag für eure Gruppenstunde! Ihr findet auch ein paar internationale Methoden von unserem Weltverband WAGGGS.

Wir wünschen euch viel Freude beim Entdecken und Umsetzen!
Eure Bundesleitung

Für alle Sinne Gefühlsschlange Gleichgewicht Nähe und Distanz JA-NEIN-Kreis Weltmädchentag Meine Traumrolle Wenn ich die Macht hätte etwas zu ändern … Besuch einer Beratungsstelle Leitlinien Kraftnahrung Körperumrisse Meinen Gefühlen auf der Spur Smart Surfen Frauenrechte sind Menschenrechte Flash Mob
Thema die eigenen Sinne entdecken
Intensitätsstufe niedrig
Ziele Wahrnehmung aller Sinne schärfen
Material siehe Übungen (abhängig von den Varianten)
Gruppe max. 10 Personen; größere Gruppen in Kleingruppen aufteilen und verschiedenen Übungen gleichzeitig machen
Dauer ca. 60 Minuten
Hinweis für die Leitung

Wenn die Übungen draußen gemacht werden, sollte der Ort sicht- und lärmgeschützt sein. Wenn die Übungen in einem Raum durchgeführt werden, sollte dieser viel Platz aufweisen.

Beschreibung
  • Sehsinn: Bilder mit optischen Täuschungen werden gemeinsam betrachtet und diskutiert (ggf. mit Lineal nachmessen).
  • Hörsinn: Alle bilden einen Kreis. Ein Mädchen lässt sich die Augen verbinden, bleibt zuerst abseits. Währenddessen vereinbart die Gruppe, welche Geräusche in welcher Reihenfolge gemacht werden. Nun wird das Mädchen in die Mitte geführt. Alle Drumherum machen das gleiche Geräusch, immer wieder aus einer anderen Richtung. Wird ein Geräusch erraten (was es ist und wo es herkommt), kommt das nächste dran. Geräusche können sein: aufstampfen, pfeifen, schnalzen, schniefen, mit den Fingern schnippen,… .
  • Geruchssinn: Deo-Parcour. Mit Kreide wird ein Parcour auf den Boden gemalt, der anschließend mit Sprühdeo nachgesprüht wird (drinnen: mehrere große Tücher). Einem Mädchen werden die Augen verbunden und sie muss nun versuchen, den Weg zu erschnüffeln. Die Linie dient dabei der Kontrolle (muss aber nicht sein). Alternativ: Filmdöschen mit Watte füllen und je zwei mit dem gleichen Duftöl beduften. Ggf. Döschen an der Unterseite markieren. Nun wie ein Memory immer die Paare finden.
  • Tastsinn: in einem Grabbelsack befinden sich verschiedene Gegenstände, die ertastet werden müssen. Alternative: barfuß (und blind!) über einen Weg geführt, der mit unterschiedlichen Materialien belegt ist (Sand, Eiswürfel, Stoff oder Teppichreste, Styropor-Chips, halb aufgeblasene Luftmatratze, Holz, … Achte auf Rutschgefahr!)
  • Geschmacksinn: der Klassiker, nämlich blind erraten, was einem auf einem Löffeln zum Probieren gegeben wird geht immer. "Zutaten": Schokostückchen, etwas Salz, etwas getrocknete Kräuter, Zitronensaft, Schokokuss-Füllung,… Achte auf evtl. Allergien! Alternativ: Künstliche und natürliche Geschmacksstoffe gegenüberstellen. Dazu im gut sortierten Kaufhaus Jelly-Belly-Beans besorgen und die entsprechenden natürlichen Gegenstücke (Obststückchen,…).
Auswertung
  • Was hat dir besonders Spaß gemacht?
  • Was hat dich überrascht?
  • Welchen Sinn möchtest du weiter "trainieren"?
  • Mit welchem Sinn bist du sehr zufrieden?

Aus: PSG-Bundesleitung (Hg.), Wenn ich NEIN sag, mein ich's auch. Prävention von sexueller Gewalt. 2007

Thema Körper und Gefühle
Intensitätsstufe mittel
Ziele In dieser Methode geht es darum, sich mit den eigenen Gefühlen auseinander zu setzten und für die Gefühle anderer aufmerksam zu werden
Material keins
Gruppe ca. 12 Personen
Dauer ca. 40 Minuten
Beschreibung Alle stellen sich in eine Reihe. Die Erste dreht sich um und sagt einen Satz zur Zweiten in einer bestimmten Gefühlslage (fröhlich, traurig, zornig, lachend,…). Die Zweite gibt es an die dritte weiter usw. Die Hinterste geht an die Spitze der Schlange und gibt einen neuen Satz und Gefühlslage vor. Probiert auch mal aus, in wie weit Inhalt des Satzes und Gefühlslage übereinstimmen müssen (Traurig: ich habe morgen Geburtstag oder wütend: ich habe ein wunderschönes Geschenk bekommen).
Auswertung
  • Welche Gefühlsausdrücke sind dir leicht gefallen? Welche schwerer?
  • Wie wirkt es wenn Inhalt und Gefühl nicht zusammenpassen?

Aus: PSG-Bundesleitung (Hg.), Wenn ich NEIN sag, mein ich's auch. Prävention von sexueller Gewalt. 2007

Thema Körperliches Geschick
Intensitätsstufe niedrig
Ziele Ziel ist es, herauszufinden, wie mit viel Kraft und List jemand aus dem Gleichgewicht gebracht werden kann.
Material Klebeband
Gruppe 4 – 20 Personen
Dauer ca. 15 Minuten
Hinweis für die Leitung Diese Methode kann gut als Auflockerungsübung zwischendurch durchgeführt werden. Es wird ein Raum mit einem rutschfesten Boden benötigt.
Beschreibung Die Mädchen gehen paarweise zusammen. Pro Paar wird ein Quadrat (1,5m x 1,5m) auf den Boden geklebt oder gemalt. Die Mädchen stehen beide im Quadrat und versuchen nun, sich gegenseitig aus dem Feld zu schieben. Es sind auch neue Versuche in anderen Paarzusammensetzungen möglich.
Auswertung
  • Waren Kraft und Größe besonders wichtig?
  • Gab es auch andere Möglichkeiten?
  • Gibt's unfaire Tricks?

Aus: PSG-Bundesleitung (Hg.), Wenn ich NEIN sag, mein ich's auch. Prävention von sexueller Gewalt. 2007

Thema Sensibilisierung für Nähe und Distanz
Intensitätsstufe mittel
Ziele Eigene und fremde (unsichtbare) Grenzen erspüren und achten.
Gruppe Bis 8 Personen
Dauer 20 bis 30 Minuten
Hinweis für die Leitung Der Raum muss groß genug sein, dass ich die Paare in 4 bis 5m Abstand gegenüberstehen können.
Vorbereitung keine
Beschreibung Die Gruppe teilt sich in Paare auf, die sich jeweils in 4 bis 5m Abstand mit den Gesichtern zueinander aufstellen. Wichtig ist, dass während der ganzen Übungen nicht gesprochen werden soll. Vor der Übung erklärt die Leitung, worum es geht: >>Ihr habt jetzt gleich die Gelegenheit, euch euren Grenzen bewusster zu werden und die Grenzen eurer Partnerin oder eures Partners zu erspüren. Ihr steht euch jetzt mit Abstand gegenüber. Macht euch diesen Abstand bewusster und spürt nach, wie ihr ihn empfindet.
  • 1. Schritt:
    Diejenigen, die auf der linken Seite stehen, gehen jetzt langsam auf den Partner oder die Partnerin zu. Nur über Blickkontakt verständigt Ihr euch, wie weit du herankommen darfst. Probiere den Abstand aus, geht eventuell einen Schritt vor oder zurück. Wenn du den richtigen Abstand gefunden hast, bleibe stehen und spürt beide der Situation nach.
  • 2. Schritt:
    Stellt euch zurück in die Ausgangsposition. Jetzt gehen diejenigen, die auf der rechten Seite stehen, auf Ihr gegenüber zu. Wiederhole die Anweisung vom ersten Schritt.
  • 3. Schritt:
    Stellt euch zurück in die Ausgangsposition. Jetzt geht beide aufeinander zu und versucht, euch ohne zu sprechen, ohne Geräusche und ohne Gestik zu verständigen, wie nah ihr einander kommen wollt. Wenn ihr den Abstand gefunden habt, bleibt einen Moment in dieser Position. Tauscht euch über die Übung aus.
Auswertung Leitfragen können sein:
  • Wie habe ich mich während der Übung gefühlt?
  • Gab es eine Situation, die mir unangenehm/angenehm war?
  • Wie habe ich Signale ausgesendet?
  • Welche Signale hat mein Partner/meine Partnerin ausgesendet?
  • Habe ich etwas Neues (über mich) erfahren?

Aus: BDKJ Mainz/BDKJ Limburg (Hg.), Tu was! Eine Praxismappe für die Jugendarbeit. 1997

Thema JA- oder NEIN- Sagen
Intensitätsstufe niedrig
Ziele Die Teilnehmenden sagen bewusst JA oder Nein und unterstützen das nonverbal.
Gruppe 6-16 Personen
Dauer 10 Minuten
Hinweis für die Leitung Die Teilnehmenden sollen das, was sie sagen auch nonverbal deutlich machen. Das bedeutet, dass ein >>Nein<< nicht von einem Lächeln begleitet werden kann.
Vorbereitung keine
Beschreibung Die Teilnehmenden stehen in einem Kreis. Die Leitung beginnt mit einem JA zu rechten oder linken Person neben sich. Das JA wird unterstützt durch eine offene Hand-/Armbewegung und ein freundliches Gesicht. Die Person kann das JA weitergeben oder mit einem NEIN antworten, das von der dazu stimmigen Körperhaltung und Mimik begleitet wird.
Auswertung Leitfragen können sein:
  • Welche nonverbale Kommunikation hab ich gesehen?
  • Wann entsprechen Mimik und Gestik dem gesprochen Wort.
  • In welchen Situationen kann mir eine bewusste nonverbale Kommunikation hilfreich sein?

Aus: KjG (Hg.), Erste allgemeine Verunsicherung. Sexualpädagogik in der KjG. 2011

Gestaltet eine Postkarte zum Weltmädchentag am 11. Oktober und verschickt sie an Politikerinnen und Politiker in eurem Dorf oder eurer Stadt! Macht auf die Rechte von Mädchen aufmerksam oder weißt auf Grenzverletzungen hin!

Aus: PSG-Bundesleitung (Hg.), Kalender 2013

Intensitätsstufe mittel
Ziele Austausch über verschiedene Rollen, Begründung
Material Wimmelbilder, Stifte
Gruppe 12 Personen
Dauer 30 Minuten
Beschreibung Die Teilnehmenden überlegen sich, welche Person sie am liebsten auf dem Bild wären. Diese Person markieren sie farbig. Danach kann jede/jeder erzählen, welche Person sie/er am liebsten wäre und warum.

Aus: BDKJ-Freiburg (Hg.), Schutz vor sexualisierter Gewalt aus Freizeiten. 2012

Thema Zeltlagerkultur
Intensitätsstufe mittel
Ziele Auseinandersetzung mit der eigenen Verbandskultur, Sensibilisierung für grenzverletzende Situationen
Material Wimmelbilder, Stifte, Papier
Gruppe 12 Personen
Dauer ca. 45 Minuten
Beschreibung Die Teilnehmenden markieren farbig auf dem Bild, welche Situationen sie nicht in Ordnung finden. Im Anschluss daran erzählen sie, was sie markiert haben und warum. Danach kann in der Gruppe überlegt werden, was sich ändern müsste, damit solche Situationen nicht vorkommen. Außerdem kann die*der Leiter*in gemeinsam mit den Teilnehmenden überlegen, welche Ideen sie für die eigene Ferienfreizeit haben, damit sich alle wohl fühlen und es nicht zu blöden Situationen kommt bzw. wie damit umgegangen wird.

Aus: BDKJ-Freiburg (Hg.), Schutz vor sexualisierter Gewalt aus Freizeiten. 2012

Thema Beratungsstelle für sexuellen Missbrauch
Intensitätsstufe mittel
Ziele Berührungsängste mit der Beratungsstelle abbauen
Material keins
Gruppe 12 Personen
Dauer ca. 1,5 Stunden
Hinweis für die Leitung Es sollte ein Vorgespräch mit der Beratungsstelle stattfinden
Vorbereitung In der Gruppenstunde vorher können Fragen für den Besuch gesammelt werden.
Beschreibung In dieser Gruppenstunde solltet ihr gemeinsam eine Beratungsstelle in eurer Nähe besuchen. Informiert euch vorher, wo eine Beratungsstelle ist, findet heraus, wie ihr dort informiert werdet und meldet euch an.
Auswertung Mögliche Fragen können sein:
  • Was hat euch überrascht?
  • Was fandet ihr besonders spannend?
  • Was ist zu kurz gekommen?
  • Worüber habt ihr euch besonders gefreut?
  • Was hat euch erschreckt?
  • Was ich noch sagen wollte…

Aus: PSG-Bundesleitung (Hg.), Wenn ich NEIN sag, mein ich's auch. Prävention von sexueller Gewalt. 2007

Thema Leitlinien
Intensitätsstufe mittel
Ziele Auseinandersetzung mit den Leitlinien der PSG zur Prävention sexueller Gewalt
Material Leporellos mit den Leitlinien, Kopien der Leitlinien, Plakat und Stifte und Malfarben, die Leitlinien gibt es unter www.pfadfinderinnen.de zum Download
Gruppe 3 – 10 Personen
Dauer ca. 1,5 Stunden
Vorbereitung Kopiere die Leitlinien für alle. Zerschneide die Blätter so, dass auf den einzelnen Zetteln je eine Leitlinie zu lesen ist. Mische die Zettel und bündele sie so, dass immer 7 Zettel auf einem Stapel liegen (durchs Mischen wird vielleicht eine Leitlinie mehrmals in einem Stapel auftauchen, eine andere dafür gar nicht. Gut so.). Lege die Stapel verdeckt auf die Stühle oder teile sie aus.
Beschreibung

Auf "Los!" fangen alle an, durch Tauschen ihre überzähligen Leitlinien loszuwerden und die fehlenden zu ergattern. Wer hat als erste ihre Leitlinien vollständig?

Dann beginnt die Denkarbeit.
Geht miteinander die Leitlinien durch und überlegt euch, was sie für euch bedeuten. Gibt es ganz konkrete Situationen, in denen diese Leitlinien schon umgesetzt wurden oder ganz im Gegenteil? Was heißt das für euren Umgang miteinander? Wo fällt die Umsetzung einer Leitlinie leicht, wo nicht? Woran liegt das? Welche Unterstützung wäre hilfreich?

Rege an, die Leitlinien zu unterschreiben.
Gestaltet miteinander ein Plakat mit den Leitlinien und was sie für euch bedeuten. Ihr könnt es dann im Gruppenraum aufhängen.

Vereinbart auch, wann ihr das Thema noch mal aufgreift. Dann seht ihr, wo die Umsetzung der Leitlinien schon in Fleisch und Blut übergegangen ist oder wo noch Übungsbedarf besteht.

Verteile zum Abschluss die Leporellos mit den Leitlinien, damit jede sie bei sich tragen kann.

Aus: PSG-Bundesleitung (Hg.), Wenn ich NEIN sag, mein ich's auch. Prävention von sexueller Gewalt. 2007

Thema Eigene Bedürfnisse
Intensitätsstufe mittel
Ziele Die Teilnehmenden werden für eigene Bedürfnisse und die Bedürfnisse anderer in schwierigen Situationen sensibilisiert.
Material Karteikarten und Stifte
Gruppe 5-15 Teilnehmende
Dauer 30 Minuten
Hinweis für die Leitung Die Begriffe, die die Teilnehmenden verwenden, können sehr unterschiedlich sein. Es geht bei dieser Übung nicht darum, die unterschiedlichen Wege, Kraft zu sammeln, zu bewerten, sondern die Wege, so wie sie sind, anzuerkennen und wertzuschätzen.
Beschreibung Die Gruppe sitzt im Kreis, die Teilnehmenden erhalten 2-3 leere Papierkarten und einen Stift. Die Leitfrage der Übung ist: "Was gibt mir Kraft, was wünsche ich mir, wenn ich in Schwierigkeiten stecke und nicht mehr weiter weiß?"
Variation Die Begriffe können auch in Kleingruppen besprochen werden. Diese Form des Austauschens ist oft deutlich intensiver.
Auswertung Leitfragen können sein:
  • Ist es mit leicht gefallen, Begriffe zu finden?
  • Haben andere ähnliche Begriffen wie ich genannt?
  • Habe ich eine neue Idee Kraft zu bekommen?
  • Was kann ich daraus ableiten, wenn ein Kind Unterstützung braucht?

Aus: KjG (Hg.), Erste allgemeine Verunsicherung. Sexualpädagogik in der KjG. 2011

Thema Körper, Grenzen
Intensitätsstufe hoch
Ziele Auseinandersetzung mit dem Körper und persönlichen Grenzen
Material je Teilnehmenden einen 1,70 m bis 2,00 m langem Bogen Packpapier, Stifte, Pinsel und Farben
Gruppe 4-20 Teilnehmende. (Die Gruppe muss sich zu Paaren zusammenfinden können.)
Dauer je nach Gruppengröße: 90 Minuten
Hinweis für die Leitung Diese Methode bearbeitet teilweise sehr persönliche Fragestellungen. Reale Verletzungen können thematisiert werden. Eine vertraute und wohlwollende Atmosphäre innerhalb der Gruppe ist Voraussetzung. Es empfiehlt sich, den teilnehmenden vor der Übung deutlich zu machen, dass ihr persönliches Empfinden im Mittelpunkt steht und dass es dementsprechend nichts Richtiges und nichts Falsches gibt. Eigene Empfindungen werden nicht durch andere bewertet. Falls die Gruppenregel noch nicht bearbeitet wurde, kann es auch sinnvoll sein, sie im Vorfeld zu thematisieren.
Vorbereitung Material zusammenstellen.
Beschreibung Mein Körperbild
Die Teilnehmenden bilden Zweiergruppen. Pro Zweiergruppe wird zunächst ein Bogen Packpapier ausgelegt, auf das sich eine Person legt. Die*der Partner*in zeichnet den Körperumriss nach. Danach wird gewechselt, sodass jede ihren eigenen Körperumriss auf Papier hat. Nun werden diese mit Bildern und Symbolen oder abstrakt mit Farben (etwa helle Farben für Positive Gefühle, dunkle für negative) bemalt oder beschriftet. Gedanken. Fantasien und Gefühle können zum Ausdruck gebracht werden. Beispiel: Was mag ich? Was mag ich nicht? Was gefällt mir an mir? Wie möchte ich gerne aussehen? Wie sah ich vor zwei Jahren aus? Was mögen andere an mir?
Variation 1 Das mag ich an anderen und das nicht
Die Teilnehmenden erhalten die Aufgabe, in Ihre Körperumrisse die Antworten auf folgende Fragen einzutragen: Was zieht mich an anderen Menschen an? Was stößt mich bei anderen Menschen ab?
Variation 2

Meine Grenzen
Die Teilnehmenden erhalten die Aufgaben, in den Außenbereich ihres Körperumrisses die Antwort auf folgende Frage zu notieren: Welche Verhaltensweisen anderer verletzten mich psychisch und/körperlich?

Darauf folgt nach der Vorstellung der Antworten ein Gespräch in der Gruppe. Im Innenbereich der Umrisszeichnung wird nun ergänzt unter der Fragestellung: Wie schütze ich mich? Wie zeige ich den anderen, dass mir etwas nicht gefällt? Wie kann ich mir Hilfe und Unterstützung holen? Wieder erfolgt nach der Vorstellung der Antworten eine Gesprächsrunde.

Auswertung

Um die Aufmerksamkeit der Gruppe auf die Teilnehmenden zu lenken, die ihr Bild vorstellt, kann es hilfreich sein, die Arbeiten als Ausstellungsstücke an die Wand zu hängen. Wie bei einer Vernissage geht die Gruppe von Bild zu Bild und teilnehmenden erhalten die Möglichkeit, das eigene BILD ZU ERLÄUTERN: So wird deutlich, wem die Aufmerksamkeit gebührt. In dieser ersten Runde werden die Bilder zunächst präsentiert, Verständnisfragen können gestellt werden.

In einer zweiten Runde, in der die Gruppen im (Stuhl-) Kreis Platz nimmt, kann dann das vergleichende Erzählen wichtig sein, wobei nicht nur die Abgrenzung, sondern auch die Übereinstimmung hervorgehoben werden sollte.

Aus: BDKJ Mainz/BDKJ Limburg (Hg.), Tu was! Eine Praxismappe für die Jugendarbeit. 1997

Thema Körper und Gefühle
Intensitätsstufe mittel
Ziele In dieser Methode werden vielfältige Gefühle mit dem Körper zum Ausdruck gebracht. Ziel ist es, das sich die Teilnehmenden ihrer Gefühle bewusst werden, sich an sie erinnern und ihnen nachspüren.
Material keins
Gruppe 4 – 30 Teilnehmende
Hinweis für die Leitung Bei dieser Übung darf nicht gesprochen werden. Es empfiehlt sich, dies zu Beginn zu betonen. Störungen von außen sollten vermieden werden. Bei dieser Übung bewegen sich die Teilnehmenden viel.
Vorbereitung Für diese Übung benötigt man eine große Fläche in einem ruhigen Raum.
Beschreibung

Folgender Text kann zur Anleitung der Übung vorgelesen werden. Zwischen den einzelnen Aufforderungen empfiehlt es sich, der/den Teilnehmenden genügend Zeit zu geben:

Verteilt euch gleichmäßig im Raum.
Geh in deinem Tempo, finde deinen eigenen Rhythmus.
Jetzt gehe behäbig. Nun werde schnelle, noch schneller. Gehe mit der Geschwindigkeit, die du halten kannst.
Gehe kreuz und quer durch den Raum. Nutze auch die Raumecken.
Gehe vorwärts. Gehe rückwärts. Schau auch beim Rückwärtsgehen nach vorne.
Gehe seitwärts. Probiere verschiedene Gehrichtungen aus. Verändere dein Tempo.
Nutze jede verschiedene Gangart: Hüpfen, Schleichen, Schreiten, Kriechen, Stolpern, Rennen.
Laufe jetzt wieder in deinem Tempo und in deinem Rhythmus durch den Raum und nehme wahr, welche der Erinnerungen, Empfindungen im nächsten Teil der Übung auftauchen. Versuche mit deinem Gang, mit deinem ganzen Körper auszudrücken:
Du langweilst dich.
Du fühlst dich schwach und krank.
Du bist ängstlich.
Du bist im Stress/in Eile.
Du bist wütend.
Jemand hat die gesagt, dass du leise sein musst.
Du bist Schuldbewusst.
Du gehst nachts durch die Dunkelheit.
Du wirst verfolgt.
Du fühlst dich Stark.
Es ist sinnvoll, nach jedem Gefühl die Anweisung zu geben:
Und nun schüttelst du (zum Beispiel) die Angst ab. Schüttel' Arme, Beine, Kopf, um alles fallen zu lassen.
Auswertung Die Auswertung findet in Kleingruppen statt. Folgende Fragen können hilfreich sein:
  • Was hat mir Spaß gemacht?
  • An welche Bilder, an welche Situation habe ich mich erinnert?
  • Was ist mir schwer gefallen?
  • Wie geht es mir jetzt?

Aus: Bayrischer Jugendring (Hg.), Prävention vor sexueller Gewalt in der Kinder- und Jugendarbeit. Grundlagen und Methoden präventiver Arbeit. 2004

Tipps und Methoden für ein sicheres Surfen im Internet und den sozialen Netzwerken findet ihr auf der PSG-Homepage unter: http://pfadfinderinnen.de/downloads.html

Thema Women's rights are human rights
Intensitätsstufe mittel
Ziele To learn about the UN Declaration of Human Rights. To learn how violence against girls and young women is a human rights abuse.
Material Flipchart or board. Nine stickers or paper squares with EDUCATION – SHELTER – FOOD - PEOPLE YOU LOVE – SAYING WHAT YOU THINK – RESPECT – RELIGION – FREEDOM - PROTECTION FROM HARM. Copies of handouts: Human rights cards.
Gruppe 5-15 participans
Dauer 90 Minuten
Hinweis für die Leitung Become familiar with human rights by checking the factsheet on Violence against Women and Girls as a Human Rights Violation in the leader's curriculum handbook. Some of the human rights that will be discussed may make young people think of their own experiences, and forms of discrimination or violence they may have experienced, and they may want to talk to you. Ensure that everybody leaves the activity knowing where to access helplines, support services or relevant websites. Identify any issues or disclosures that need to be followed up and act upon this information immediately. Follow the local child protection procedure and create a safe and supportive space.
Beschreibung

1. Prepare – Safe session
Create a safe and supportive environment (refer to the leader's curriculum handbook). Remind the group of the code of conduct and make sure it is stuck on the wall. Remind them who they can talk to about their own experiences of violence. Show them the displayed helpline numbers, support service contacts or websites. Explain the limits to confidentiality. Explain the learning aims and what you will be talking about.

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2. Play rights: To introduce the session
Nine stickers with the following words on each sticker: EDUCATION – SHELTER – FOOD - PEOPLE YOU LOVE – SAYING WHAT YOU THINK – RESPECT – RELIGION – FREEDOM – PROTECTION FROM HARM. Explain what each means with examples. Nine players get a sticker while the others sit to one side and watch. Put nine chairs in the middle of the room. All players walk around the room while you play music. When you stop the music, everyone must sit down. Remove a chair and play again. Whoever is left standing must go out. However, everyone watching the game has a short time to decide if they can live without whatever that player represents. If not, they must swap that player for someone else. Repeat the process until everyone is out. Who was the final player?

3. Your rights: To introduce human rights
Ask the group what they think human rights are.

4. Human rights cards: To know their human rights
Hand out the human rights cards to small groups and ask them to discuss them. If there is time, ask participants to illustrate each right through a role play, poster or poem.

Make sure you make the connection to how human rights relate to women and girls.

5. Women's and girls' rights: To understand violence against girls and young women as a human rights abuse
Have a group discussion on how these rights apply to violence against women and girls. What do they say about equality and the right to live without violence? What do they say about violence? Violence against girls and young women impacts on what human rights? Ask the group who is responsible for protecting these rights? The answer should be everybody. What have they learned from this activity and how will this learning affect their lives now and in the future?

Some ways to think about how the rights apply to violence against girls and young women: Article 1 – all women and girls have equal rights and freedoms. Article 2 – all women and girls have equal access to the rights with no discrimination of any kind. Article 3 and 5 – all women and girls have a right to live a lifefree from violence and the fear of violence. Article 16 – forced and early marriage is a human rights abuse

6. Close the session
Remind them who to talk to about their own experiences of violence. Hand out leaflets with local support services numbers. Also remember to follow up any concerns. Follow the child protection policy and procedure.

Find out how the group is feeling following the session. Give the group the opportunity to talk to you at the end of the session.

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Aus: World Association of Girl Guides and Girl Scouts and UN Women (Hg.) Voices against violence (Middle years). A non-formal education programme for children and youth to help stop violence against girls and young women. 2013

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Aus: World Association of Girl Guides and Girl Scouts and UN Women (Hg.) Voices against violence (Middle years). A non-formal education programme for children and youth to help stop violence against girls and young women. 2013