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Pfadfinderinnen und Pfadfinder sind aktiv gegen sexualisierte Gewalt

US-Pfadfinder verschwiegen Missbrauchsfälle. Deutsche Pfadfinderinnen und Pfadfinder fordern verstärkte Prävention und kritisieren Vertuschung. Deutsche Pfadfinderinnen und Pfadfinder reagieren betroffen auf die Missbrau...

US-Pfadfinder verschwiegen Missbrauchsfälle. Deutsche Pfadfinderinnen und Pfadfinder fordern verstärkte Prävention und kritisieren Vertuschung.
Deutsche Pfadfinderinnen und Pfadfinder reagieren betroffen auf die Missbrauchsfälle bei den Boy Scouts of America. Die deutschen Pfadfinderinnen- und Pfadfinderverbände beugen schon seit längerem sexualisierte Gewalt vor.

Sie schulen ihre Gruppenleitungen und suchen bei Verdachts- und Missbrauchsfällen sofort Unterstützung bei Beratungsstellen und nehmen Kontakt zu Behörden auf.

Am Sonntag sind Missbrauchsfälle in der US-Pfadfinderorganisation Boy Scouts of America bekannt geworden. Der Verband soll die Fälle aus den 1960er bis 1980er Jahren verheimlicht haben. Wir sind entsetzt und fühlen mit den Opfern. Verschweigen und wegsehen ist ein zweiter Schlag für die Opfer. Pfadfinden bedeutet ehrlich zu leben und andere Menschen wertzuschätzen. Daher gehen wir als Ringe deutscher Pfadfinderinnen- und Pfadfinderverbände (rdp) seit Jahren bewusst offen mit diesem Thema um: Wir gehen jedem Verdachtsfall nach und schalten Beratungs- und staatliche Stellen ein.

Pfadfinderinnen und Pfadfinder gegen sexualisierte Gewalt

Pfadfinden bedeutet, Kinder und Jugendliche stark zu machen. Wir erziehen sie zu selbstbewussten und rücksichtsvollen Menschen. Kinder, Jugendliche und Eltern müssen sich darauf verlassen können, dass Pfadfinden einen geschützten Raum bietet. Die Ringe deutscher Pfadfinderinnen und Pfadfinderverbände folgen drei Wegen, um sexualisierte Gewalt zu verhindern. Erstens betreuen ehrenamtliche Leiterinnen und Leiter Kinder und Jugendliche gemeinsam im Team. Zweitens werden unsere Leiterinnen und Leiter geschult. Verpflichtender Bestandteil der Ausbildung zur Gruppenleiterin und zum Gruppenleiter ist Prävention von und Intervention bei sexualisierter Gewalt. Und drittens befassen wir uns mit beiden Themen seit vielen Jahren. Wir halten die Themen in unseren Verbänden bewusst wach und setzen uns regelmäßig damit auseinander. Wir nehmen Kinder und Jugendliche ernst. Wir sind sensibel für ihre Wünsche und ihre Grenzen.

Offener Umgang

Sollte uns ein Verdacht bekannt werden, so steht für uns der Opferschutz an erster Stelle. Bis zur Klärung der Vorwürfe schließen wir Verdächtige von allen pfadfinderischen Aktivitäten aus. Allerdings veröffentlichen wir Missbrauchsfälle in der Regel nicht in den Medien, um eine mögliche Stigmatisierung des Opfers und auch eine mögliche Vorverurteilung der Täterin oder des Täters zu vermeiden. Wir unterstützen Opfer sexualisierter Gewalt dabei, sich Hilfe und Beratung zu holen und stellen die Kontakte zu professionellen Beratungsstellen her. Solange sie es wünschen, bleiben wir an ihrer Seite. Grenzverletzungen und Gewalt in jeder, auch scheinbar harmlosen Form widerspricht den Zielen der Ringe deutscher Pfadfinderinnen- und Pfadfinderverbände und ist mit einer Mitgliedschaft in den vier Verbänden nicht zu vereinbaren. Täterinnen und Täter haben in unseren Verbänden keinen Platz. Kinder- und Jugendschutz stehen für uns an erster Stelle.

Die Ringe deutscher Pfadfinderinnen- und Pfadfinderverbände

Die vier deutschen Pfadfinderinnen- und Pfadfinderverbände „Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder“ (BdP), „Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg“ (DPSG), „Pfadfinderinnenschaft St. Georg“ (PSG) und „Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder“ (VCP) haben sich in den Ringen deutscher Pfadfinderinnen- und Pfadfinderverbände (rdp) zusammengeschlossen. Sie sind Mitglied der Weltorganisationen der Pfadfinderinnen und Pfadfinder.

Eine Übersicht zu den Materialien und Maßnahmen der vier Verbände zur Prävention sexualisierter Gewalt:
http://www.pfadfinden-in-deutschland.de/157.html

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